Sightseeing kostenlos: Alter Elbtunnel

Bei einem Besuch des Elbufers in Hamburg gehören einige Dinge zum touristischen Pflichtprogramm: ein Fischbrötchen essen, an einer Hafenrundfahrt teilnehmen und den Alten Elbtunnel erkunden. Diesen findest du unmittelbar an den Landungsbrücken. Ein Besuch ist eine interessante Zeitreise: bereits 1911 eröffnetet diese über 400 Meter lange Unterquerung der Elbe, damals als „St. Pauli Elbtunnel“. Zwei Tunnelröhren verbinden die Stadtteile Sankt Pauli und Steinwerder. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wuchs der Hamburger Hafen enorm – was zur Folge hatte, dass um 1895 zwischen 20.000 und 25.000 Hafenarbeiter dort beschäftigt waren. Eine dauerhafte, einfache Querung der Elbe für diese Arbeiter wurde zu einer Notwendigkeit. Um den Schiffsverkehr auf dem Fluss nicht zu behindern, entschied man sich 1901 für den Bau eines Tunnels sowie die Nutzung von Aufzügen – statt Zufahrtsrampen. Im Jahr 1911 wurde der Tunnel für den Fußgängerverkehr sowie für Pferde- und Kraftfahrzeuge freigegeben. 

Der Alte Elbtunnel ist nicht nur ein Verkehrsweg zwischen den Landungsbrücken und dem Hafengebiet Steinwerder, sondern auch eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Ein Besuch lohnt sich, nicht nur wegen der schönen Aussicht auf die Stadt von der Hafenseite aus – die Erbauer haben bei der Verzierung der Tunnelröhren durchaus Humor bewiesen. In regelmäßigen Abstand von etwa 10 Metern findest du kleine Steinzeug-Reliefs. Auf ihnen wird thematisch die darüberliegende Elbe dargestellt. Hierzu gehören Abbildungen von Fischen, Krebsen, Muscheln, aber auch von Ratten und weggeworfenen Gegenständen wie Fahrrädern.